Klinik für Geriatrie
Die Klinik für Geriatrie am Haus Stollberg beschäftigt sich mit der Altersmedizin. Hier erhalten Menschen ab dem 70. Lebensjahr eine gesundheitliche Behandlung, die auf ihre Lebensphase ausgerichtet ist. Wir behandeln Patientinnen und Patienten, die nach einer akuten Erkrankung oder Operation, insbesondere nach orthopädischen und traumatischen Ereignissen, nicht selbständig genug sind, um in die häusliche Umgebung zurückzukehren. Ihnen fehlen die Fähigkeiten, ihren Alltag wieder bestreiten zu können.
Ein früh einsetzendes interdisziplinäres ganzheitliches Behandlungs- bzw. Rehabilitationskonzept, welches gemeinsam mit der betroffenen Person unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten, Ressourcen, Risiken und Ziele im geriatrischen Team und ggf. mit An- und Zugehörigen erarbeitet und umgesetzt wird, dient dem (Wieder-) Erlangen und Erhalten der Alltagskompetenz nach schwerer Krankheit.
Die Aufnahme in unsere Klinik ist nach vorheriger Anmeldung durch die vorbehandelnde Klinik oder auch niedergelassene Ärzte per Einweisung möglich.
Kontakt
S. Annett
Stationsleitung
Sekretariat:
Unsere Leistungen
Geriatrisch therapeutisches (multiprofessionelles) Team
Unter dem geriatrisch therapeutischen Team versteht man die interdisziplinär kooperierenden Einheiten aus Geriater, geriatrischem Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen, Seelsorgern, Sozialarbeitern und Ernährungsteam. Sie erarbeiten einen individuellen Behandlungsplan, der immer wieder aktualisiert wird. Der Plan beinhaltet verschiedene Therapieformen, welcher nach den individuellen Ressourcen und Fähigkeiten der Patientinnen und Patienten gemeinsam abgestimmt wird.
Das therapeutische Team bündelt und verknüpft seine Kompetenzen, Erfahrungen, Methoden und Wissen in der Behandlung geriatrischer Patientinnen und Patienten, um die bestmögliche Umsetzung der Therapien und Behandlungen zu erzielen.
In regelmäßige Teamsitzungen werden die Beobachtungen und Ergebnisse, welche die Patientinnen und Patienten während des Aufenthaltes erreicht haben, evaluiert und Maßnahmen gezielt angepasst.
Die Grundlage für das Gelingen der Konzeptumsetzung ist im Team der geriatrischen Klinik maßgeblich geprägt und zugleich abhängig von der inneren Haltung, einen fachlichen und persönlichen Austausch auf Augenhöhe zu praktizieren, was eine deutliche Auswirkung auf die Versorgungsqualität und den Umgang mit unseren Patientinnen und Patienten hat. Jedes Teammitglied trägt die Verantwortung dafür mit.
Ärztlicher Dienst
Es gibt immer mehr alte Menschen – und der Mensch wird immer älter. Der demografische Wandel führt dazu, dass heute in allen Gebieten der Medizin immer mehr alte Patientinnen und Patienten behandelt werden, die auf spezielle ärztliche Hilfe angewiesen sind. Die Geriatrie ist die medizinische Spezialdisziplin, die sich mit den körperlichen, geistigen, funktionalen und sozialen Aspekten in der Versorgung von akuten und chronischen Krankheiten, der Rehabilitation und Prävention alter Patientinnen und Patienten sowie deren spezieller Situation am Lebensende befasst. Die Geriatrie ist ein eigenständiges Fach oder ein Schwerpunkt in der Inneren Medizin. Die Geriaterin bzw. der Geriater hat sich auf die Behandlung sehr alter Menschen spezialisiert. Denn der Organismus einer 90-Jährigen bzw. eines 90-Jährigen funktioniert anders als der eines 30-jährigen Menschen. Vor allem die typische Geriaterin bzw. der typische Geriater wird immer mehr zum Netzwerker zwischen den Disziplinen. Denn je nach Leiden oder Symptom, wird die alte Patientin bzw. der alte Patient in unterschiedlichen medizinischen Bereichen behandelt. Das Wissen der Altersmediziner ist vonnöten, um hochbetagten Patientinnen und Patienten eine ausgezeichnete Versorgung zu gewährleisten.
Das Ziel der Geriaterin bzw. des Geriaters als spezialisierte Fachärztin bzw. spezialisierter Facharzt ist daher, nicht nur ein bestimmtes Symptom zu behandeln, sondern den Gesamtzustand der Patientin bzw. des Patienten im Blick zu haben und ihr bzw. ihm zu helfen, so lange wie möglich ihre bzw. seine Gesundheit und Autonomie im Alltag zu bewahren.
Die Geriaterin bzw. der Geriater muss vielseitig agieren können. So muss sie bzw. er neben dem geriatrischen Assessment und der Kenntnis geriatrischer Syndrome auch die Planung und Leitung eines multiprofessionellen Teams beherrschen. Zudem sind gute differential-diagnostische und pharmakologische Kenntnisse notwendig. Zu den weiteren Anforderungen gehören umfassende Kenntnisse in der Inneren Medizin und anderen Fachgebieten. Untersuchungsmethoden wie EKG, Endoskopie, Echokardiographie, Doppler-Druck-Messung und Schluckdiagnostik müssen ihr bzw. ihm vertraut sein.
Psychologischer Dienst
Im multiprofessionellen rehabilitativen Behandlungskonzept in der Geriatrie sind Psychologen fest integriert. Die Gefährdung der Selbstständigkeit durch Multimorbidität und vielfältige Funktionsverluste bringt einen Bedarf an psychotherapeutischer Unterstützung der Krankheitsbewältigung mit sich. Die Diagnostik und Behandlung älterer Menschen mit zerebralen Schädigungen, neurodegenerativen Erkrankungen oder affektiven Störungen stellt vielfältige Anforderungen an Psychologen. Auf der Basis einer fundierten Qualifikation mit Kenntnissen über die Auswirkungen neurologischer Erkrankungen im Alter leisten Psychologen – insbesondere klinische Neuropsychologen – bei verschiedenen Indikationen einen wichtigen therapeutischen Beitrag zur Wiedererlangung von Selbstständigkeit oder zur Akzeptanz eines Lebens mit Funktionseinschränkungen.
Pflegedienst
Die Tätigkeiten des Pflegedienstes bzw. der Mitarbeitenden in der Pflege basieren auf dem Konzept der aktivierend therapeutischen Pflege (ATP).
Die aktivierend-therapeutische Pflege (ATP) bezieht sich auf Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf sowie (Früh-) Rehabilitationsbedarf, geht über die Grundpflege hinaus und ist mit Behandlungspflege (Versorgungspflege) nicht zu vergleichen. Unter Beachtung der vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie aktueller gesundheitlicher Einschränkungen stehen insbesondere das (Wieder-) Erlangen und Erhalten von Alltagskompetenz im Mittelpunkt.
Ziel ist, die individuell optimal erreichbare Mobilität, Selbstständigkeit und Teilhabe in der Form, wie diese vor der aktuellen Verschlechterung bestanden haben, wieder zu erreichen. Dies beinhaltet, den alten, multimorbiden Patienten/Patientin mit multiplen Funktionseinschränkungen trotz und mit seiner/ihrer aktuellen oder chronifizierten Einschränkung die Möglichkeiten seines Handelns selbst erfahren zu lassen und dahingehend zu motivieren, mit pflegerischer Unterstützung Aktivitäten wieder zu erlernen und einzuüben.
Aktivierend-therapeutische Pflege greift die Arbeit der Therapeuten auf, setzt diese im interdisziplinären Behandlungskonzept fort und gibt Impulse zur Zieldefinition des Behandlungsteams.
Dabei wird auf der Grundlage pflegefachlicher Erkenntnisse ein individueller Pflegeplan, unter Berücksichtigung vorhandener pflegerischer Risiken und biografischer Besonderheiten, entsprechend den Bedarfen und Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten gemeinsam erstellt und umgesetzt. Darüber hinaus ist der Pflegedienst für die Organisation der Diagnostik sowie die Umsetzung der ärztlich verordneten Behandlungspflege verantwortlich. Im engen Austausch mit dem interdisziplinären Team werden alle gesundheitsrelevanten Beobachtungen und Informationen abgesprochen und bei Bedarf angepasst.
Physiotherapie
Die Physiotherapie ist für die geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung mit verantwortlich.
Das Ziel der Physiotherapie ist es, den funktionellen Status des älteren Menschen nach einer akuten Erkrankung oder Unfall zu erfassen, zu bewerten und zu verbessern. Es soll die größtmögliche Selbstständigkeit und Lebensqualität wieder erreicht werden. Hierbei können wir auf kurative, präventive, rehabilitative sowie palliative Maßnahmen zurückgreifen.
Um alle relevanten Aspekte des alten Menschen zu berücksichtigen und seine individuellen Ressourcen zu erfassen, steht anfangs eine umfängliche Befundung. Dabei kommen spezielle geriatrische Assessments zum Einsatz, welche den funktionellen Zustand der Patientinnen und Patienten am Anfang erfassen und den Therapieerfolg im Verlauf messbar machen. Daraus resultiert ein individuelles Konzept, welches es ermöglichen soll, jede Patientin und jeden Patienten innerhalb seiner Fähigkeiten zu rehabilitieren und somit seine größtmögliche Selbstständigkeit und Selbstversorgungsfähigkeit wieder zu erreichen.
Im Anschluss an die Befundung erfolgt die Auswahl von spezifischen Therapien, welche auf das akute Krankheitsgeschehen und auf das angestrebte Behandlungsziel abgestimmt sind. Auf Grund der eingeschränkten Belastbarkeit werden die therapeutischen Maßnahmen als Einzeltherapie durchgeführt.
Die Versorgung mit Hilfsmittel spielt eine wichtige Rolle. Besonders das Ausprobieren unterschiedlicher Hilfsmittel, Anleitung in der Handhabung und Beschaffung der Hilfsmittel sehen wir als wichtige Aufgaben der Physiotherapie. Es findet eine individuelle Beratung der Betroffenen und ihrer An- und Zugehörigen statt.
Es kommen alle Maßnahmen zur gezielten Aktivierung, Kräftigung sowie Übungen zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten zum Einsatz.
Das Ziel des physiotherapeutischen Teams ist der Erhalt und die Erarbeitung der Muskelkraft, Gleichgewicht und Gehfähigkeit, die Verbesserung der Ausdauer, Kraft und Koordination sowie Training von Alltagssituationen, wie z.B. Treppensteigen, Heben und Tragen von Gegenständen.
Ergotherapie
Das Ziel der ergotherapeutischen Therapie ist die Erhaltung, Wiederherstellung, Verbesserung und Kompensation der krankheitsbedingt eingeschränkten Funktion und Fähigkeit im körperlichen, kognitiven oder emotionalen Bereich. Hierbei hat der Wunsch der Patientin bzw. des Patienten oder eines Vertreters oberste Priorität.
Im Mittelpunkt der Therapie steht die Multimorbidität mit längerer Genesungsdauer sowie die herabgesetzte Sinnesleistung der Patientinnen und Patienten. In der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen (multiprofessionelles Team) geht es darum die größtmögliche Selbstständigkeit der Patientin bzw. des Patienten nach dem Klinikaufenthalt zu gewährleisten.
Behandlungsverfahren sind unter anderem Alltagsorientiertes Training, Koordinations- oder Sensibilitätstraining, Hirnleistungstraining zur Verbesserung der Konzentration und Merkstörungen oder Mobilitätstraining.
Alle Therapieangebote werden als Einzel- oder Gruppentherapie durchgeführt.
Logopädie
Die Logopädie nimmt in der Behandlung geriatrischer Patienten einen hohen Stellenwert ein. Zum einen gibt es ältere Menschen mit krankheitsbedingten Behandlungsbedarf, z.B. nach Schlaganfall mit Störungen des Sprachverständnisses oder des Schluckvorganges. Zum anderen gibt es auch gesunde ältere Menschen, bei denen logopädische Behandlungen durchaus zielführend sein können. Wer seine Muskeln trainiert, ist aktiver und kann besser am Leben teilhaben. Dazu gehört auch das Sprechen, hier werden viele Muskeln beansprucht. Im HNO-Bereich gibt es weitere spannende Behandlungsfelder, z.B. gibt es Ansätze zur Therapie des Schnarchens. Die Logopädie verfolgt demnach verschiedene Ziele zur Förderung der Kommunikation mittels Sprech-, Atem- und Stimmtherapie, der Therapie von Schluckstörungen sowie der Beratung von An- und Zugehörigen und fördert somit die interdisziplinäre Zusammenarbeit im therapeutischen Team.
Darüber hinaus arbeitet die Logopädie eng mit der Ernährungstherapie in der Geriatrie zusammen und stellt einen wichtigen Baustein zur Verbesserung der Versorgung älterer Menschen dar. Durch eine strukturierte interdisziplinäre Herangehensweise können Dysphagien und Ernährungsprobleme effizient behandelt werden, wodurch die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig gefördert wird.
Ernährungstherapie
Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Mangelernährung und sind häufig von Mangelernährung betroffen. Die Ernährung ist ein wichtiger Indikator und Modulator von Gesundheit und Wohlbefinden im Alter. Zahlreiche Faktoren tragen dazu bei, dass die Ernährung im Alter häufig erschwert und das Risiko für Mangelernährung erhöht ist. Insbesondere im Falle akuter und chronischer Krankheiten sind Ernährungsprobleme weit verbreitet und in Verbindung mit katabolen Krankheitseffekten entwickelt sich bei reduzierter Nahrungsaufnahme schnell eine Mangelernährung. Dabei besteht oft Unklarheit darüber, welche Maßnahmen in bestimmten Situationen für die Betroffenen von Nutzen sind. Ziel der Ernährungstherapie ist es unter Vorgaben vorliegender Leitlinien und evidenzbasierter Empfehlungen Betroffene zu identifizieren, zu behandeln und zu beraten, um Mangelernährung so weit wie möglich zu vermeiden/vorzubeugen.
Sozialdienst
Krankheiten im Alter sind oft mit komplexen Einschränkungen verbunden und haben deshalb weitreichende Konsequenzen hinsichtlich Selbstständigkeit und Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten sowie deren Familien.
Als Teil des geriatrischen Teams informiert, berät und unterstützt der Sozialdienst unsere Patientinnen und Patienten sowie deren An- und Zugehörige unter Einbeziehung ihrer Ressourcen individuell bei der Entlassungsplanung.
Dabei steht die Rückkehr bzw. Entlassung/Überleitung der Patientin bzw. des Patienten in das gewohnte Umfeld an oberster Stelle. Damit verbunden sind weitere Ziele, wie:
- Bedarfsgerechte kontinuierliche Weiterbehandlung nach KH-Aufenthalt
- Sicherstellung der Versorgung mit Heil- und Hilfsmittel
- Sicherstellung einer sektorübergreifenden lückenlosen Versorgung
- Optimierung der Kommunikation zwischen den Versorgern zur Qualitätssicherung
- Entlastung der Patientinnen und Patienten sowie deren An- und Zugehörigen
- Optimierung der Ressourcennutzung durch Vermeidung von Wiederaufnahmen und Reduktion der Verweildauer
Die Mitarbeiter des Sozialdienstes erfassen individuell und in engem Kontakt mit der Patientin bzw. dem Patienten, seinen An- und Zugehörigen sowie dem geriatrischen Team die soziale Situation. Sie begleiten den Therapieverlauf und besprechen unter Berücksichtigung der vorhanden alltagsbezogenen Fähigkeiten und familiären Ressourcen den persönlichen Versorgungsbedarf sowie die Entlassungsperspektive. Dazu gehören (auf)klärende und stützende Gespräche zur Krankheitsverarbeitung und Entscheidungsfindung, wo und wie eine optimale Weiterversorgung organisiert werden kann. Der Sozialdienst wird möglichst von Beginn an der geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung mit einbezogen.
Seelsorge
Krankheit wirft viele Fragen auf. Krank zu sein, stellt vieles in Frage. Seelsorgerinnen und Seelsorger stehen im Krankenhaus Menschen zur Seite, deren Leben häufig durch den Krankenhausaufenthalt verunsichert ist. Sie begleiten kranke Menschen und ihre Angehörige in ihren Ängsten und Hoffnungen, in ¬Trauer und Zuversicht. Sie sind zugleich auch wichtige Gesprächspartner für die Mitarbeitenden im Krankenhaus.
Im Erzgebirgsklinikum stehen dafür an allen Standorten Seelsorger/innen zur Verfügung. So auch am Standort Stollberg, deren Leistungen ebenso in der Klinik für Geriatrie angeboten und von den Mitarbeitenden abgerufen werden können. Damit möchten wir den besonderen Gegebenheiten der verschiedenen Religionen gerecht werden.
Qualitätssicherung
In der Erzgebirgsklinikum gGmbH kommt unter Verantwortung der obersten Leitung ein wirksames Qualitätsmanagementsystem (QMS) zum Einsatz, welches im Rahmen interner Audits überwacht und in regelmäßigen Abständen nach ISO 9001-2015 zertifiziert wird.
Darin sind die Grundsätze und Ziele klar definiert und unterliegt der stetigen Analyse, Verbesserung und Weiterentwicklung zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten sowie unserer Mitarbeitenden.
Die Mitarbeitenden erhalten über das Dokumentenmanagementsystem Zugriff auf alle aktuell geltenden Bestandteile des Qualitätsmanagementsystems und sind zur Umsetzung verpflichtet.
Entsprechende Maßnahmen können den Leistungsbereichen entnommen werden.
Im Erzgebirgsklinikum gGmbH kommt unter Verantwortung der obersten Leitung ein wirksames Qualitätsmanagementsystem (QMS) zum Einsatz, welches im Rahmen interner Audits überwacht und in regelmäßigen Abständen nach ISO 9001-2015 zertifiziert wird.
Darin sind die Grundsätze und Ziele zur Qualitätssicherung klar definiert und unterliegen der stetigen Analyse, Verbesserung und Weiterentwicklung zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten sowie unserer Mitarbeitenden.
Die Mitarbeitenden erhalten über das Dokumentenmanagementsystem Zugriff auf alle aktuell geltenden Bestandteile des Qualitätsmanagementsystems und sind zur Umsetzung verpflichtet.
Unter anderem werden zur Sicherstellung der Versorgungsqualität unserer Patientinnen und Patienten in der Klinik für Geriatrie folgende Maßnahmen durchgeführt:
- Durchführung der Leistungen nach gesetzlichen Vorgaben und fachärztlicher Behandlungsleitlinien
- Anwendung aktueller pflegefachlicher Erkenntnisse, z.B. Expertenstandards in der Pflege
- Dokumentation des Pflege-, Therapie- und Behandlungsprozesses sowie deren Verlauf mit gesundheitsrelevanten Veränderungen und deren Interventionen
- Zielorientierte Einarbeitung incl. fachspezifischer Inhalte der Geriatrie
- Erfüllung der Qualifikationsanforderungen zur Versorgung geriatrischer Patientinnen und Patienten
- Stetige Fort- und Weiterbildung orientiert an den fachspezifischen Erfordernissen
- Regelmäßige Durchführung von Beratungen zum Austausch patientenbezogener und organisatorischer Inhalte
- Durchführung von Pflege- und Dokumentationsvisiten zur Feststellung von Verbesserungspotentialen und Qualifikationsbedarfen
- Jährliche Mitarbeiterjahresgespräche zur Stärkung der Mitarbeiterzufriedenheit und Betrachtung von Entwicklungsperspektiven
- Beschwerdemanagement zur Auswertung von Fehlern und Kritik zur Stabilisierung der Beziehungen zu Patientinnen und Patienten sowie deren An- und Zugehörigen
- Befragungen zur Erfassung der Kundenzufriedenheit
Die Dokumentation der Therapien erfolgt wochenbezogen im Hinblick auf die bisherigen Behandlungsergebnisse und die weiteren Behandlungsziele. Dies beinhaltet eine Rückschau bezüglich der Ergebnisse (retrospektiv) und eine Vorschau bezüglich der Ziele (prospektiv). Im Vordergrund steht eine kurze und dennoch präzise Dokumentation. Bei gesonderten Ausführungen, welche den gewöhnlichen Umfang der Teambesprechung aufgrund ihrer Ausführlichkeit überschreiten, ist ein Verweis auf diese Ausführungen in der berufsgruppenspezifischen Dokumentation zulässig. Zu dokumentieren sind ausschließlich Beiträge von den patientenbezogen beteiligten Berufsgruppen.
Einarbeitung
Die Einarbeitung von neuen Mitarbeitenden stellt einen wichtigen Baustein der Qualitätssicherung dar. Ziel ist es, den neuen Mitarbeitenden mit seinen Aufgaben, dem Unternehmen und seinem Team vertraut zu machen, um eine hochwertige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten gewährleisten zu können. Dafür wird das Konzept zur Einarbeitung genutzt, um den Prozess strukturiert und systematisch zu begleiten.
Der Mitarbeitende soll damit schnellstmöglich effektiv arbeiten, im Team ankommen, sich integrieren und wohlfühlen. Dabei legen wir großen Wert auf die Einhaltung unseres Leitbildes, unserer Verhaltensgrundsätze und Umgangsformen.
In jeder Abteilung/Klinik sind zusätzlich besondere Anforderungen zu erfüllen. In der Klinik für Geriatrie ist dazu in folgende Inhalte einzuweisen:
- Anforderung der Geriatrischen Komplexbehandlung
- Software Geridoc
- Dokumentationsanforderungen
- Konzept ATP-G
Fort- und Weiterbildung
Die Planung der Fort- und Weiterbildung basiert jährlich aus den gesetzlichen und fachlichen Anforderungen sowie den Erkenntnissen im Risiko- und Beschwerdemanagement, der Pflegevisiten, Mitarbeitergespräche und –wünschen. Über aktuelles Fachwissen zu verfügen stärkt die Qualität unserer Arbeit und sorgt für eine optimale Patientenversorgung.
In einem Schulungskonzept werden Pflichtschulungen geplant und den Mitarbeitenden zugänglich gemacht, um das vorhandene Fachwissen zu aktualisieren und zu festigen. Darüber hinaus stehen zusätzlich Wahlschulungen zur Verfügung, welche über den CURATOR veröffentlicht werden.
In der geriatrischen Klinik müssen nach Angaben im OPS 8-550 spezielle Qualifikationsanforderungen erfüllt sein, um die geriatrische Komplexbehandlung durchführen und abrechnen zu können. Dabei werden die erforderlichen Personalschlüssel umgesetzt. Die fachärztliche Behandlungsleitung erfolgt durch einen Facharzt mit der Zusatzbezeichnung oder Schwerpunktbezeichnung im Bereich Geriatrie oder Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie. Mindestens eine Pflegefachkraft des multiprofessionellen Teams in der Geriatrie verfügt über eine strukturierte curriculare geriatriespezifische Zusatzqualifikation im Umfang von mindestens 180 Stunden und eine mindestens 6-monatige Erfahrung in einer geriatrischen Einrichtung.
Perspektivisch planen wir, allen Mitarbeitenden zielgruppenspezifische Fortbildungsangebote anzubieten, um den fachlichen Anforderungen der geriatrischen Komplexbehandlung zum Wohle unsere Patientinnen und Patienten begegnen zu können.
Beratungen
In der Klinik für Geriatrie finden regelmäßige Formate zum Austausch von patientenbezogener und organisatorischer Inhalte statt. Dies dient dem Zweck der Weitergabe und Umsetzung von Informationen/Beobachtungen, Anpassung von Zielen, Maßnahmen und Behandlungen sowie Auswerten und Vorbeugen von Fehlern. Es findet somit eine Aktivierung von Veränderungsprozessen statt. Jeder Mitarbeitende ist deshalb verpflichtet relevante Informationen weiterzugeben.
Folgende Instrumente werden hierfür genutzt:
- Tägliche ärztliche Visiten
- Tägliche schichtbezogene Dienstübergaben
- Wöchentliches Teamgespräch (multiprofessionell)
- Monatliche und situationsabhängige Teamberatungen
- Monatliche Leitungskonferenzen der Pflegedirektion mit Pflege- und Bereichsleitungen, Funktionsdienste, Therapeuten
Pflege- und Dokumentationsvisiten
Die Pflegevisite ist ein regelmäßiger Besuch bei und ein Gespräch mit dem Patienten über den Pflegeprozess. Sie dient der gemeinsamen Benennung der Pflegeprobleme und Ressourcen bzw. der Pflegediagnosen, der Vereinbarung von gewünschten Pflegezielen, der Art, Menge und Häufigkeit der nötigen Pflegemaßnahmen und schließlich der Überprüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit der Pflege (Heering 2004).
Sie ist somit Ausdruck unseres Qualitätsverständnisses mittels Beurteilung und Optimierung im Hinblick auf Fachlichkeit, Angemessenheit, Zufriedenheit sowie der Patientenorientierung.
In diesem Zusammenhang werden auch Dokumentationsvisiten durchgeführt. Sie dienen der Prozessüberwachung und der dazugehörenden erforderlichen Nachweisdokumente. Speziell ausgebildete Dokumentationsassistent/-innen stehen den Mitarbeitenden zur Erfüllung der Anforderungen beratend zur Seite.
Mitarbeitergespräche
Regelmäßige Mitarbeitergespräche dienen als Gelegenheit sich mit dem Mitarbeitenden außerhalb der alltäglichen Kommunikation auszutauschen. Sie dienen in der Regel als Motivation, Betrachtung von Entwicklungsperspektiven und der Vereinbarung von Zielen, welche jährlich stattfinden. Hieraus können ebenso Erkenntnisse zum Fortbildungsbedarf gewonnen werden, um sie im Fort- und Weiterbildungsplan aufzunehmen. Dieser Prozess ist über das einrichtungsinterne QMS im Dokument „Ermittlung der Mitarbeiterzufriedenheit – Mitarbeiterjahresgespräche“ geregelt.
Beschwerdemanagement
Das Beschwerdemanagement am Erzgebirgsklinikum hat das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, stabile Beziehungen zu Patienten und deren Angehörige zu erhalten, positiv zu beeinflussen und Fehlern sowie Kritik vorzubeugen. Regelungen hierzu sind im einrichtungsinternen QMS festgelegt.
Dabei kommen folgende Instrumente zur Anwendung:
- Patientenbefragungen
- Zentrale Beschwerdeerfassungen/-bearbeitung
- Evaluierung
- Anpassung von Maßnahmen
Expertenstandarts in der Pflege
Um die Pflegequalität spürbar zu verbessern, sollen neben betriebsinternen Pflegestandards auch evidenzbasierte Qualitätsinstrumente in die Pflegepraxis einfließen, die von Pflegeexperten erarbeitet wurden und Konsens in der Berufsgruppe sind. Diese Instrumente werden als Expertenstandards in der Pflege bezeichnet.
Die Expertenstandards werden durch das Deutsche Netzwerk für Qualitätssicherung in der Pflege (DNQP) in Kooperation mit dem Deutschen Pflegerat und mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Gesundheit entwickelt.
Expertenstandards bilden ein professionell abgestimmtes Leistungsniveau ab, das dem Bedarf und den Bedürfnissen der damit angesprochenen Personengruppe angepasst ist und Kriterien zur Erfolgskontrolle dieser Pflege enthält. Expertenstandards sind evidenzbasierte Instrumente, die den spezifischen Beitrag der Pflege für die gesundheitliche Versorgung von Patient/innen, Bewohner/innen und anderen Nutzergruppen sowie ggf. ihren Angehörigen zu zentralen Qualitätsrisiken aufzeigen und eine Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung der Pflegequalität bieten.
Durch das Pflegeberufegesetz ist die Gestaltung des Pflegeprozesses nun sogar als Vorbehaltsaufgabe von Pflegefachkräften gesetzlich verankert worden. Die Expertenstandards sind in diesem Zusammenhang ein wichtiges Instrument zur Unterstützung der Gestaltung von Pflegeprozessen zu zentralen Qualitätsrisiken in der pflegerischen Versorgung. Sie fördern durch ihre Orientierung am Pflegeprozess zudem eine systematisch ausgerichtete Pflegepraxis.
In den Expertenstandards kommt eine Vorstellung professioneller Pflege zum Ausdruck, die weit über die gesellschaftlich und politisch weitgehend bestehende Vorstellung von dem, was Pflegende können und täglich tun, hinausgeht. Expertenstandards setzen auf gut ausgebildete Pflegende, die angesichts bestehender Qualitätsrisiken Einschätzungen eigenständig vornehmen und Entscheidungen über angemessene Pflegemaßnahmen im Einvernehmen mit dem Menschen, der Pflegebedarf hat, treffen.
In der Erzgebirgsklinikum gGmbH sind die Expertenstandards Teil des internen QMS und werden ständig in Arbeitsgruppen weiterentwickelt. Sie dienen als Expertise unserer Versorgungsqualität und sind den Mitarbeitenden über den CURATOR zugänglich.
Hausspezifische Pflegestandarts
Neben den Expertenstandards finden ebenso hausinterne Pflegestandards zur Qualitätssicherung Anwendung. In der Klinik für Geriatrie kommt der Durchführung unter den Aspekten der aktivierend-therapeutischen Pflege besondere Bedeutung zu. Sie sind Basis der geriatrischen Komplexbehandlung und für alle Mitarbeitenden verpflichtend anzuwenden.
Ärztliche Leitung
Chefarzt
Sekretariat:
Qualifikationen
Facharzt für Allgemeinmedizin, Geriatrie, Notfallmedizin, Suchtmedizinische Grundversorgung
General International Medicine (UK)
- 1993
Promotion an der Ruprecht Karls Universität, Heidelberg zum Thema: Einfluss der Karotis-Thrombendarteriektomie auf gestörte zerebrale Hämodynamik – Ansatz für ein neues therapeutisches Konzept - 1995
Fachkunde Rettungsdienst, Landesärztekammer Baden- Württemberg - 1998
Facharzt für Allgemeinmedizin - 2000
Erlangung der Zusatzbezeichnung Geriatrie, Landesärztekammer Hessen - 2002
Erlangung der Fachkunde Suchtmedizinische Grundversorgung - 2005
General Internal Medicine, Royal Infirmary of Edinburgh, UK - 2010
Professor of eHealth, Edinburgh Napier University - 2017
Leitender Oberarzt Innere Medizin an der Helios Marienklinik Duisburg - 2018
Ernennung zum Chefarzt für Geriatrie am Helios Park-Klinikum Leipzig, Leitung des Zentrums für Alterstraumatologie am Helios Park Klinikum Leipzig, Leitung des Zentrums für Altersmedizin - 2022
Ernennung zum Chefarzt für Geriatrie am Erzgebirgsklinikum
