EndoProthetikZentrum Stollberg
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Haus Stollberg erhielt im Dezember 2013 als zweite Einrichtung in Sachsen das Zertifikat zum EndoProthetikZentrum.
Qualität und Sicherheit liegen bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten, die einen Gelenkersatz benötigen, sehr eng beieinander. Wir führen operative Eingriffe auf höchstem Sicherheitsniveau nach dem neuesten medizinischen Standard durch. Das gesamte Behandlungsteam (Ärzte, Pflegefachkräfte, Physiotherapeuten, Sozialdienst) verfügt über eine hohe Spezialisierung und umfangreiche Erfahrungen in der Behandlung und Nachsorge der Patienten. Am Haus Stollberg beschäftigen wir uns seit über 20 Jahren intensiv mit der Implantation von Endoprothesen nebst deren Wechseloperationen. Bisher wurden weit mehr als 7.000 Implantationen und Wechseloperationen von Hüft- und Kniegelenkstotalendoprothesen vorgenommen.
Leiden Patienten an Schmerzen oder an einer Störung des Bewegungsablaufs der Gelenke, so wird im Allgemeinen schnell gesagt: „Du brauchst ein neues Knie- oder Hüftgelenk!“. Der Ersatz des Hüftgelenks stellt eine der am häufigsten durchgeführten Operationen in Deutschland dar und erspart den Patientinnen und Patienten jahrelange Schmerzen bzw. gibt ihnen eine unbelastete Bewegungsfreiheit zurück. „Wir beraten unsere Patienten stets individuell unter Berücksichtigung der aktuellen wissenschaftlichen Empfehlungen. Der Eingriff ist, wie alle medizinischen Maßnahmen, immer mit gewissen Risiken verbunden, weshalb die Operation der letzte Schritt in der Behandlungskette sein sollte“, so der Chefarzt und Leiter des EndoProthetikZentrums Stollberg, Dr. med. Karsten Wallroth.
Kontakt
Sekretariat:
Unsere Leistungen
Fahrplan Endoprothetik
Vom Vorgespräch über die Terminfindung bis hin zur eigentlichen Operation und Anschlussbehandlung - hier informieren wir Sie Schritt für Schritt über den Weg zum Gelenkersatz.
1. Sprechstunde
Sie melden sich telefonisch für unsere Sprechstunde an. Zur Sprechstunde selbst wird der Chefarzt ein Vorgespräch mit Ihnen führen. Welche Beschwerden haben Sie genau? Seit wann treten die Beschwerden auf? Welche Begleiterkrankungen haben Sie? Es folgt eine kurze körperliche Untersuchung. Für die Diagnose sind Röntgenbilder unerlässlich. Ggf. haben Sie schon welche oder es werden in unserem MVZ Radiologie Röntgenaufnahmen erstellt. Als Ergebnis der Sprechstunde erhalten Sie die Diagnose und die Antwort auf die Frage, ob ein Gelenkersatz notwendig und sinnvoll ist, oder ob ggf. eine andere Behandlungsmethode (z. B. eine Gelenkspiegelung) in Frage kommt und Ihnen die Operation erspart bleibt. Wir operieren nur, wenn es unbedingt erforderlich ist.
2. Terminvereinbarung für die OP
Sie entscheiden für sich, ob und wann Sie eine OP wünschen. Dies ist direkt während der Sprechstunde möglich oder Sie überdenken die Entscheidung und vereinbaren den Termin nachträglich telefonisch.
3. Aufnahme
Einen Tag vor der geplanten Operation werden Sie im Haus Stollberg stationär aufgenommen. Hier werden Sie auf die Operation vorbereitet, es werden wichtige Untersuchungen durchgeführt (z. B. Röntgen, Laboruntersuchungen, EKG) und sie werden ausführlich über den bevorstehenden Eingriff aufgeklärt. Das Gespräch mit dem Narkosearzt wird klären, ob eine Voll- oder Teilnarkose durchgeführt wird.
4. Die Operation
Die Dauer der Operation beträgt ca. 1 - 1,5 Stunden. Den Operationstag werden Sie zur Beobachtung auf der Intensivstation verbringen. Hier dürfen Sie bereits das Bett verlassen und erste Gehversuche unternehmen.
5. Nach der Operation
Am Tag nach der OP werden Sie auf die Normalstation (C3) verlegt. Sofort beginnt eine intensive krankengymnastische Betreuung durch unsere Physiotherapie. Die Mobilität wird von Tag zu Tag gesteigert. Die Dauer des gesamten Krankenhausaufenthaltes ist individuell verschieden, wird jedoch so kurz wie möglich gehalten. Sobald Sie sicher selbständig mobil sind, ist die Entlassung möglich.
6. Die Entlassung
Schon am Entlassungstag haben Sie einen Termin für eine Anschlussbehandlung (Reha), entweder ambulant oder stationär. Die Antragsstellung wurde schon durch uns erledigt.
7. Regelmäßige Nachkontrolle
Bei einem Gelenkersatz wird einmal jährlich eine Nachkontrolle empfohlen. Sie können diese Nachkontrolle bei uns in der Sprechstunde oder bei einem niedergelassenen Kollegen durchführen lassen.
Mögliche Komplikationen
Generell ist die Komplikationsrate sehr gering. Neben den allgemeinen Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Thrombosen oder Blutungen können z. B. auch Infektionen im Operationsgebiet auftreten. Möglich sind zudem weiterhin anhaltende Schmerzen. Auch kann sich die Prothese lockern, sodass ggf. eine Austauschoperation notwendig werden kann.
Operationsmethoden
Der Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks kann in Voll- oder Teilnarkose erfolgen. Es kommen dabei jeweils unterschiedliche Methoden zum Einsatz.
Hüfte
Bei allen Operationen erfolgt im Vorfeld auf der Grundlage des Röntgenbildes eine digitale Vorplanung der Operation am Computer. So wird sichergestellt, dass der Einbau des Kunstgelenkes, auf die individuelle Knochenform abgestimmt, sehr exakt erfolgt.
Zementierte Hüftgelenkendoprothese
Ist die Knochensubstanz im Beckenknochen oder im Oberschenkelknochen geschwächt, wie z. B. bei älteren Patienten oder bei Bestehen einer Osteoporose, kommt eine zementierte Prothese in Frage.
Dabei wird eine Kunststoffpfanne direkt in den Pfannengrund einzementiert. Je nach Form des Oberschenkelknochens wird die Prothese entsprechend passend in den Knochen eingesetzt.
Bei Knochenzement handelt es sich meist um thermoplastische Kunststoffe. Der Zement wird während der Operation aus zwei Komponenten, einem Binder und einem Härter, angemischt. Um Infektionen vorzubeugen, sind Antibiotika enthalten. Die Zeit bis zum Aushärten ist mit ca. 15 Minuten nur sehr knapp bemessen. In dieser Zeit muss das Implantat eingesetzt worden sein.
Das Gelenk kann durch die sofortige feste Verbindung zwischen Implantat und Knochen schnell wieder belastet werden.
Zementfreie Hüftgelenkendoprothese
Bei jüngeren Patienten mit guter Knochenqualität wird ein zementfreier Totalersatz durchgeführt. Seit über 10 Jahren verwenden wir hierfür vorrangig moderne Kurzschaftprothesen mit sehr guten Langzeitergebnissen.
Knie
Die Sägeschnitte müssen ganz exakt durchgeführt werden. Im Vorfeld der Operation wird daher auf Grundlage des Röntgenbildes eine digitale Vorplanung am Computer erstellt. So wir gewährleistet, dass die Genauigkeit bei einem Bruchteil eines Millimeters liegt.
Teilweiser Gelenkersatz
Diese Methode kommt nur in Frage, wenn ausschließlich der innere Abschnitt des Kniegelenkes von der Arthrose betroffen ist und keine begleitenden Bänderschäden vorliegen. Nach Eröffnung des Kniegelenkes werden die zerstörten Knorpelanteile abgetragen und eine Metallkufe auf den Oberschenkelknochen und eine Metallschiene mit Kunststoffbelag auf das Schienbein aufgebracht.
Vollständiger Kniegelenkersatz
Häufig ist das Gelenk so stark zerstört, dass es komplett ersetzt werden muss. Nachdem das Kniegelenk eröffnet ist, werden Innen- und Außenmeniskus sowie die zerstörten Knochen und Knorpelanteile abgetragen. Die Prothese wird einzementiert.
Ambulanzen und Sprechzeiten
Endoprothesen- und Gelenksprechstunde
Chefarzt Dr. med. Karsten Wallroth
Montag Dienstag Donnerstag | ab 12:00 Uhr ab 12:00 Uhr ab 12:00 Uhr |
nach telefonischer Vereinbarung
Anmeldung:
Tel. 037296 53-200
Sie benötigen eine Überweisung durch einen Facharzt für Chirurgie oder Orthopädie.
Kontakt
Bei Fragen rund um das Kunstgelenk stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Tel. 037296 53-200 bzw. 0175 1807430
Ärztliche Leitung
Chefarzt
Sekretariat:
Qualifikationen
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirurgie, Spezielle Unfallchirurgie, Notfallmedizin und D-Arzt
- Studium der Humanmedizin an der Universität Leipzig
- 1990
Approbation und Diplomierung - Facharztausbildung im Klinikum Erfurt, im Heinrich-Braun-Klinikum Zwickau und im Kreiskrankenhaus Stollberg
- 1996
Facharzt für Chirurgie - 2000
Facharzt für Spezielle Unfallchirurgie - 2000
Oberarzt der Chirurgischen Klinik des Kreiskrankenhauses Stollberg - 2005
Leitender Oberarzt der Chirurgischen Klinik des Kreiskrankenhauses Stollberg - 2007
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie - 2013
Promotion (Technische Universität Dresden) - 2013
Koordinator und Hauptoperateur im EndoProthetikZentrum Stollberg - 2022
Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Erzgebirgsklinikum in Stollberg
Leiter des EndoProthetikZentrums Stollberg
Leiter des Traumazentrums Stollberg im Traumanetzwerk Westsachsen
Weitere Qualifikationen und Zertifikate
- Fachkunde Strahlenschutz
- Fachkunde Rettungsdienst (Notfallmedizin)
- ATLS-Zertifikat
- Fachkunde Ultraschalldiagnostik (Bewegungsorgane)
- Fachkunde Ultraschalldiagnostik (Abdomen, Thorax, Retroperitoneum, Schilddrüse, Urogenitalorgande)
- Arthroskopie
- Ballonkyphoplastie, dorsale Instrumentierung Wirbelsäule
- Beckenosteosynthesen
- operative Laparoskopie
- Gastroskopie, Kolo-Ileoskopie
- Sachkunde Herzschrittmacherimplantation
Mitgliedschaften
- Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
- Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
- Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik (AE)
- Berufsverband der Deutschen Chirurgen