Nur knapp zwei Monate nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens hat das Erzgebirgsklinikum den nächsten großen Meilenstein im Sanierungsprozess erreicht: Die Gläubigerversammlung hat am 02.04.2025 dem vom Klinikum vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt. Das Amtsgericht Chemnitz hat daraufhin den Insolvenzplan bestätigt. Damit ist der Weg für eine zeitnahe Aufhebung des Insolvenzverfahrens frei. Hiermit wird innerhalb der nächsten zwei Monate gerechnet.
„Für unser Klinikum ist das ein ganz entscheidender Schritt auf dem Weg zu einem wirtschaftlich stabilen Unternehmen“, erläutert Marcel Koch, Geschäftsführer der Erzgebirgsklinikum gGmbH. Ziel des Plans sei es, einerseits die Forderungen der Gläubiger bestmöglich zu befriedigen und anderseits den Fortbestand des Klinikums zu sichern. „Nur so können wir die Krankenversorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Region langfristig mit der gewohnt hohen Behandlungsqualität gewährleisten und den Großteil der Arbeitsplätze unserer Mitarbeitenden erhalten.“
Der Insolvenzplan sei im Vorfeld bereits vom Amtsgericht Chemnitz zugelassen und mit dem Betriebsrat und anderen großen Gläubigergruppen abgestimmt worden. Nun habe der Insolvenzplan die vielleicht wichtigste Hürde – die Annahme durch die Gläubigerversammlung und die endgültige Bestätigung durch das Gericht – genommen. „Wir erfahren hier viel Kooperationsbereitschaft“, stellt Koch fest. „Das ist nicht selbstverständlich und erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.“ Man werde nun die Forderungen der Gläubiger gemäß der im Insolvenzplan festgelegten Quote begleichen und die letzten, noch nicht vollständig umgesetzten Maßnahmen des Sanierungskonzeptes zum Abschluss bringen. Damit rücke nicht nur das Ende des Insolvenzverfahrens in greifbare Nähe. „Wir werden das übergeordnete Ziel, auf das wir alle - Mitarbeitende, Sanierungsteam und Geschäftsführung - nun seit Monaten mit vollem Einsatz hinarbeiten, mit hoher Wahrscheinlichkeit im kommenden Jahr erreichen“, wagt Koch eine vorsichtige Zukunftsprognose. „Betrachtet man die aktuelle Ertrags- und Liquiditätsplanung, deutet alles darauf hin, dass wir den dann sanierten Geschäftsbetrieb ab der zweiten Jahreshälfte 2026 wieder kostendeckend führen können.“
