Aktuelles

Bundestagsabgeordnete Ulrike Harzer besucht Erzgebirgsklinikum

Marcel Koch und Ulrike Harzer vor dem Erzgebirgsklinikum, Haus Zschopau (Foto: Karsten Prauße)

Marcel Koch (Foto: Karsten Prauße)

Ulrike Harzer (Foto: Karsten Prauße)

Allgemeines

Wie sieht die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland aus? Was bringt die Krankenhausreform und wie können wir junge Ärzte aufs Land locken? Über diese und weitere Fragen tauschten sich die sächsische Bundestagsabgeordnete Ulrike Harzer (FDP) und der Geschäftsführer des Erzgebirgsklinikums Marcel Koch am Dienstag, den 26.03.2024, im Haus Zschopau aus.

Ulrike Harzer wurde 2021 in den Bundestag gewählt und war zuvor Parlamentarische Beraterin in der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag. Ihren Besuch am Erzgebirgsklinikum nutzte die gebürtige Chemnitzerin, um sich über aktuelle Herausforderungen zu informieren und das kommunale Klinikum des Erzgebirgskreises kennenzulernen. Im Zentrum stand dabei die Frage: Wo geht die Gesundheitsversorgung in Deutschland hin und wie wirkt sich die geplante Krankenhausreform der Bundesregierung darauf aus?

„Wir brauchen eine Krankenhausreform, um die Ressourcen sinnvoll zu steuern und Überversorgung abzubauen, wo sie vorhanden ist – aber nicht mit der Brechstange, sondern individuell, je nach Versorgungssituation des Bundeslandes“, erklärte Marcel Koch. Gerade der Erzgebirgskreis sei als ländlich geprägte Region nicht überversorgt, sondern hätte eher im Gegenteil den strukturell-geografischen Nachteil von langen Wegen zu den vorhandenen Grund- und Regelversorgern sowie zu niedergelassenen Haus- und Fachärzten.

„Solche kleinen Kliniken wie unsere erleiden bei der derzeit geplanten Reform den Kollateralschaden, weil sie die geplanten Mindestanforderungen dann kaum noch erfüllen können“, so Koch. Dabei sei es gerade hier so wichtig, eine flächendeckende Erstversorgung sicherzustellen, auch wenn die Ressourcen für bestimmte Fachbereiche künftig an einzelnen Standorten gebündelt werden müssen. „Wir sind weiterhin bestrebt, alle Standorte unseres Klinikums zu erhalten und auch die ambulante Versorgung in unseren Medizinischen Versorgungszentren weiter auszubauen, um die Gesundheitsversorgung im Erzgebirge sicherzustellen“, betont Koch.

Das geht nicht ohne medizinischen Nachwuchs, wie auch Ulrike Harzer feststellt. Ansätze wie die Landarztquote könnten hier helfen, um mehr Ärzte in die Region zu locken. Doch das allein reiche nicht, so Koch. Es brauche insgesamt mehr Medizinstudienplätze in der Region, um den Ärztenachwuchs in der Heimat zu halten, oder auch Kooperationen mit Medizinischen Fakultäten im Ausland, die Ärzte mit internationalem Abschluss ausbilden – wie etwa die Kooperation des Erzgebirgsklinikums mit der Universität Breslau in Polen. Im Rahmen dieser Kooperation absolvierten in den letzten drei Jahren etwa 50 Medizinstudierende kurz vor ihrem Abschluss ein Praxissemester am Erzgebirgsklinikum.